Ein Tanz-Theater-Projekt
Die Vorgeschichte:
Die Idee zu diesem Projekt stammt von der Flensburger Choreographin Stela Korljan. Gemeinsam mit Susann Thomsen und dem Förderverein der Toni-Jensen-Gemeinschaftsschule wurde ein finanzielles und künstlerisches Konzept entwickelt. Seit dem Schuljahr 2018/19 gab es nun diese künstlerische Kooperation zwischen Hans-Geiger-Gymnasium, der Toni-Jensen-Gemeinschaftsschule, der KITA MOSAIK und dem Mädchen- und Frauentreff der AWO.
Das Stück:
Unter dem Titel „Treibholz“ entstand ein Stück, das sich mit unserer Zeit und unserer Welt auseinandersetzt. Treibholz wird sowohl im wortwörtlichen Sinne als auch im mythologischen Sinne verstanden.
Als Treibholz bezeichnet man Holz, das auf dem Wasser treibt oder durch Wind, Gezeiten, Strömung oder allgemeinen Seegang an das Ufer getrieben worden ist. „Treibholz“ diente somit als Bild für die Fragen, die sich unserer Gesellschaft heutzutage stellen: Wo leben wir, wie leben wir, was beeinflusst uns, wie wollen wir leben, wohin entwickelt sich unsere Welt? Dabei wurden Bezüge zu politischen, kulturellen und ökologischen Themen hergestellt und in einem künstlerischen Kontext verarbeitet. Ziel war dabei Orientierung, um gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen einen Pfad in eine Utopie zu finden, die eine liebevolle Gemeinschaft, die Nähe zu den Mitmenschen und zur Mutter Natur ermöglicht. Verschiedene Kulturen, unterschiedliche Heimaten und Traditionen sollen miteinander verbunden werden.
In der germanischen Schöpfungsgeschichte wurden die ersten Menschen von den Göttern Odin, Hönir und Lodur aus Treibholz geschnitzt. Aus einer Esche schnitzten sie den Mann Ask und aus einer Ulme die Frau Embla. Ask und Embla wurden so die Stammeltern des Menschengeschlechts. Aus diesem Mythos entstand eine weitere Inspiration zur Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Naturgewalten sowie der künstlerischen Erweckung von Geschichten um Riesen und Held*innen.
Die Erarbeitung:
Neben der tänzerischen Arbeit, die aus Körperarbeit, Erarbeitung und Umsetzung von Choreographien besteht, wurden gestalterische theaterbasierte Einheiten gemeinsam mit den Jugendlichen entwickelt und zu einem ganzen Bild zusammengefügt. Die Angebote wurden in einem geschützten Rahmen durchgeführt, in dem sich die Teilnehmer*innen mit allen Sinnen ausprobieren konnten und sich auf die Suche nach verborgenen Talenten begaben.
Die Teilnehmer*innen
Die Teilnehmer*innen waren Schüler*innen des Hans-Geiger-Gymnasiums sowie der Toni-Jensen-Gemeinschaftsschule im Alter von 10-19 Jahren, Teilnehmer*innen des Mädchentreffs der AWO sowie Kinder der Kindertageseinrichtung Mosaik aus Gaarden. Die Kindertageseinrichtung hatte bereits im Dezember 2018 eine erste Probenphase abgeschlossen und kam kurz vor der Fertigstellung des Stückes zu den anderen Teilnehmer*innen dazu.
Die Produktion „Treibholz“ wurde im Herbst 2019 beendet und mündete in zwei Aufführungen an der Toni-Jensen-Schule und dem HGG.
Das Projekt war für alle Teilnehmer*innen kostenfrei, da es eine vollumfängliche Förderung erhalten hat. Folgende Institutionen waren beteiligt: Künste öffnen Welten, bkj – Bundesvereingung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e.V., Kultur macht Stark sowie das Bundesministerium für Bildung und Forschung.